4. April 2024

Wer bist du und was verbindet dich mit Dachsen?  
Mein Name ist Urs Kasper, bin 1932 in Aarau geboren  und auch dort aufgewachsen. Früh schon lernte ich  Klavier und Geige spielen. Ich habe Musik studiert und mit den Diplomen: Klavierlehrer, Mittelschulmusiker, Organist und Orgellehrer abgeschlossen.

1957 wurde  ich an die Realschule in Thayngen als Singlehrer berufen und bekam zusätzlich Klavierstunden am Lehrerseminar  in Schaffhausen zugeteilt. Mit der Zeit hat sich meine Lehrtätigeit ganz an die Kantonsschule Schaffhausen verlagert. 40 Jahre habe ich dort den Musik-Unterricht mitgeprägt.

Nebenberuflich war ich als Kirchenmusiker tätig, unter anderem war ich längere  Zeit Organist an der Stadtkirche St. Johann in Schaffhausen und habe daher auch immer an den Konzerten und Bachfesten mitgewirkt.  

Ich habe mich viel mit der musikalischen Temperatur befasst. Mein „Terzatron" eine elektron. Reinstimmungs-Einrichtung an Musikinstrumenten ist patentiert. Der Prototyp steht in der Dorfkapelle in Dachsen. Nur wurde er zu einem normalen Orgelpositiv umfunktioniert.

Ich war 46 Jahre glücklich verheiratet. Aus unserer Ehe sind zwei gesunde Kinder, ein Sohn und eine Tochter  hervorgegangen. Meine Frau ist 2005 an der unheilbaren Krankheit ALS gestorben. - Dann habe ich Verena  Siegenthaler kennen gelernt. Zusammen sind wir an die Neuwingertstrasse in Dachsen gezogen, später an die Hindergartenstrasse. Gemeinsam mit meiner  Partnerin bin ich viel gereist und habe zusammen mit  ihr vieles erlebt. Nun wohne ich allein an der Dorfstrasse 26 und verbringe da meinen Lebensabend.

Was gefällt dir an Dachsen?  
Mir gefällt, dass Dachsen relativ klein, überschaubar und auch verkehrsmässig sehr gut erschlossen ist. Mit Bus oder Bahn gelangt man schnell und zuverlässig nach Winterthur oder Schaffhausen, lebt aber mitten drin in einer Landschaft zwischen Rebbergen und Rhein. Die vielen möglichen Spaziergänge geben Ruhe und Frieden. Die Menschen sind alle nett und hilfsbereit. Medizinisch ist man sehr gut versorgt. Die Einkaufsmöglichkeiten im Volg und in den Hofläden sind ausreichend. Ich fühle mich sehr wohl hier, umgeben von lieben Menschen. 

Wo siehst du Verbesserungspotenzial in Dachsen?  
Ich schliesse mich gerne den Wünschen meiner Vorgängerin an. Unsere Kinder sollten wieder zu Fuss zur Schule gehen und ihre Kreativität nicht im Internet, sondern in freier Natur und unter ihresgleichen entfalten. Ich wünschte mir einen Ort im Dorf, wo man sich unter freiem Himmel und im Schatten von Bäumen trifft, ein Glas Wein zusammen trinkt, sich aber auch verköstigen  kann.  

Was ich noch sagen wollte  
Ich habe mein Leben lang bildgestaltend fotografiert und dann die Bilder mit Musik zusammengebracht. Viele kinotaugliche Werke sind so entstanden. Sie alle sind im -mp4- Format abgespeichert und können so  auf dem Fernseher oder mit einem Beamer problemlos abgespielt werden. Der Film mit dem Titel «Das dritte Auge» ist als Geschenk für Dachsen gedacht als Dank dafür, dass ich in diesem Dorf so gut aufgenommen wurde. Ich habe dieses Werk schon dem Gemeindepräsidenten überreicht. Meine Arbeiten sind kostenlos und eignen sich für die verschiedensten Anlässe. Die Veranstalter sind aber gehalten eine frei wählbare Gebühr und einen ev. Erlös voll an die Ärzte ohne Grenzen weiter zu leiten.  

Wer spricht im nächsten Monat?  
Der Karatetiger.

Urs Kasper